Kurze Freude

Wie sich die Haifischhaut zusammen zieht

Wenn ein anderer Mann in deiner Kehle vergeht

Und er nach kurzem Erschauern fahl wird, sich deinen Schatten zu nutze macht in dem er sich versteckt

Denn er bekam was er wollte und du bekamst was er wollte.

Jetzt in dem Kissen 80×80 als Füllung Daunen und getrocknetes Leben von den Lippen getropft bevor es begann.

Strategien

„Gehen sie ruhig vor mit ihren drei Sachen.“ „Danke sehr. Es sollte nur eine Sache werden und dann.“ „Ja, ich kenne das. Gibt es kein Mittel dagegen.“ „Ich habe ja mal gelesen, die Stellen die Regale so, dass man besonders viel kauft. „Ja, das habe ich auch schon gehört.“ „Eigentlich ganz schlau.“ „Bei meinem Mann klappt das nicht.“ „Sie glückliche.“ „Im Gegenteil. Ich stelle den Mülleimer so, damit er sieht, dass auch der Gelbe Sack voll ist und die Flaschen und das Altpapier und was passiert? Nichts.“ „Wie bei meinem Sohn.“ Sie beginnt zu lachen: „Vielleicht haben wir einfach nur die Angebotsschilder vergessen.“ Nachdenkliche Zustimmung: „Das wird es sein.“

Lehre

Ein weiser Mann hat einmal gesagt, dass er glücklicher war, als noch keiner gesagt hatte, er sei ein weiser Mann.

Statt Tucholsky

Eine der kleineren Grünanlagen in Erfurt:

Ein sonniger Tag lockt ins Freie. Einen kleinen Band Tucholsky vor der Nase. Das echte Leben im Ohr. „So, hier musst du auspassen.“ Eine Mutter, gertenschlank, aufrecht sitzend im Damensattel und ihr Zögling, etwas pummelig, krumgebeugt auf seinem BMX-Rad, nutzen entgegen der Verkehrsrichtung den Radweg. Die Stimme der Frau klingt entspannt, passt in den Tag. Der Sohn brüllt: „Fahr doch mal lammsam!“ „Ich bin doch langsam. Du musst nur schneller werden.“ Der Abstand zwischen Mutter und Sohn vergrößert sich zusehends und zugegebenermaßen: Sie fährt wirklich langsam. „Jetzt wirst du immer schneller, was soll das?“ „Ich werde nicht schneller. Jetzt mach endlich hin.“ Eine gewisse Reizung nun auch in ihren Tonfall. Der Sohn indessen hat bereits reagiert, das Rad weggeworfen und angefangen zu weinen: „Wenn ich schneller fahr, brech mich mir den Kopf und dann kann ich nie wieder DS zocken.“ Die Mutter fährt weiter, brüllt zurück: „Was bist du nur für ein dummes, fettes Kind. Wer hat dich gemacht. Hä, wer hat dich gemacht.“ „Halt dein Maul.“ Auch die Mutter stoppt. „Was hast du gesagt?“ „Halt dein Maul!“ Immer noch liegen ungefähr hundert Meter zwischen den Beiden, was für die Kraft ihrer Stimmen allerdings kein Problem darstellt: „Wenn du nicht mein Kind wärst, würde ich dich auf der Stelle verprügeln. Aber so können wir nach Hause fahren und Papa nimmt die Hausschuhe dafür.“ Einen Einwand, dass ihr Kind doch aufgrund ihrer Erziehung so entwickelt sei, wischt sie mit der Bemerkung weg: „Das ist die Gesellschaft.Schauen sie sich doch an. Auch fett und dumm. Hängen sich einfach in Sachen rein, die sie nichts angehen.“ Auch das man Kinder nicht schlage, beantwortet sie standfest: „Was kommt denn raus, wenn man Kinder nicht schlägt. Lauter Weicheier. Kleine fette Weicheier. So wird das nichts mit dem Land. Wenn ein Kind eine gelangt bekommt, dann ist das nie falsch.“ Der Sohn war mittlerweile herangekommen, allerdings ohne sein Rad. „Mama. ‚Ntschuldige. Ich wollt das nicht so sagen. Ich war nur böse, weil du so schnell warst.“ Die Mutter plötzlich wieder ruhig: „Ach. Na geht doch. Trotzdem wirst du ‚ne ordentliche Tracht bekommen. Schau dir mal dein Rad an.“ „Aber.“ „Nix aber. Holen. Nach Hause. Schuhe holen.“ Einen weiteren Einwand ließ sie noch zu. Mit einer Handbewegung schob sie nach: „Sie haben keine Kinder. Das sehe ich. Wenn sie wieder sich wieder irgendwo reinhängen wollen, dann sprechen sie mit meinem Mann. Der kriegt sie schon noch kürzer.“