Der Weg zur Arbeit bringt ab und an überraschende Begegnungen. Eine Gruppe von vier Kindern, drei Mädels und ein Junge zeigt einen bemerkenswerten Geschäftssinn. In der Erfurter Krämpfervorstadt finden sie ein Gemälde. Eine nackte Dame vor gelbem Hintergrund. Nach einer kurzen Diskussion scheinen sie sich geeinigt zu haben. Sie werden ihren Fund zu Geld machen. Der Zufall macht mich zu ihrem ersten Kunden. Eine junge Verkäuferin beginnt das Verkaufsgespräch: „Stopp. Wir haben hier was.“ „Ah schön.“ „Wieviel Geld hast du dabei?“ „Hm, genug denke ich.“ „Wir haben hier was. Schauen sie mal. Gefällt ihnen bestimmt nicht.“ „Hm, na ja.“ „Das macht 50 Euro.“ Der jungen Verkäuferin wird ins Ohr geflüstert: „Du wolltest doch 5 sagen.“ „Ist ja gut, aber 50 ist mehr.“ Ich bemerke: „Das ist aber ganz schön viel.“ „Sie mögen das Bild nicht? Das ist echt gemalt. Mit Farbe original.“ „Okay. Das ist gut.“ Wieder der Berater: „Er findet es hässlich.“ „Magst du es nicht? Ist es hässlich?“ „Ja, eigentlich schon.“ „Warum. Die Frau ist doch schön.“ „Na ja. Sie ist sehr gelb.“ „Das ist weil, das Bild ist modern.“ Der Berater: „Gut dann fünf Euro.“ „Nein, das wollten wir doch nicht.“ „Nein, auch nicht.“ „Och man. Warum denn nicht.“ „Jetzt lass den Mann weiter.“ Erleichtert ziehe ich weiter: „Äh, danke.“